Logo Bergischer Verlag
Autor sorgt sich um Fische im Wasser

Autor sorgt sich um Fische im Wasser

Remscheider General-Anzeiger: 28.04.2018

Rezension von Thomas Wintgen

Peter vom Falkenberg hat ein neues (Kinder-) Buch geschrieben - übers Leben im Eschbach. 

Peter Hein hat ein neues Buch geschrieben - natürlich unter seinem Autoren-Pseudonym „vom Falkenberg“. Das Buch ist etwas für Eltern, die ihren Kindern im Grundschulalter etwas vorlesen möchten. Der Titel des Buches: ,,Eschi Esch­bach und ihre Freunde - die Abenteuer einer bergischen Bachforelle.“ Für den aktiven Rentner Peter vom Falkenberg - da wohnt er nämlich - wer­den einerseits Erinnerungen an die Kindheit wach, anderer­seits will er mit dem Buch ins Bewusstsein rufen, wie nieder­trächtig wir Menschen mit den Lebewesen im Wasser umge­hen.

Hein hat an Mittelmeer und Atlantik 20 Jahre Tauchschu­len gehabt und kann bei Fi­schen mitreden. Er hat mit Ok­topussen gespielt, die letztlich zu ihm auf die Schulter geklet­tert sind. Ihn fasziniert, dass Delfine eine Hälfte ihres Hirns weiterschwimmen und die an­dere schlafen lassen. Und ihn macht ziemlich wütend, wenn er sieht, wie die doofen Men­schen die Erde gnadenlos leer­fischen, als gebe es kein Mor­gen. 

Gerne erinnert er sich an seine Kindheit. Da sind Peter und seine Freunde den Falken­berg hinab ins
Eschbachtal ge­gangen, zum Dorfmüller-Ham­mer. ,,Da hab‘ ich als Kind ge­spielt,“ erzählt er im Gespräch mit dem RGA. Er weiß noch, wie die Wiese am Hammer und weite Teile des Eschbachtals komplett unter Wasser stan­den. Im Buch erzählt er, was „Eschi“ auf ihrem Weg in die Wupper so alles erlebt. 

Ehemalige Porzellanmalerin illustriert das Vorlesebuch 

Er stellt ihre Familie vor, ihren Freund, den Feuersalamander, Lisa Libella, die Bachpolizei, Schröder, den Lachs, Klapper, den Storch, Edelkrebse, Karl­Heinz, den Reiher, sowie Netti, die Natter. Und er sagt: ,,Ich wünsche den Bachforellen und Krebsen im Eschbach viel Glück, damit sie dort weiterhin überleben können.“ 

Zur Illustration des Ganzen hatte er sich Comics vorge­stellt. Die Basis sollten Fotogra­fien bilden, die sein Enke Jonas (13) bei Streifzügen am Eschbach machte. „Jonas hat alle Punkte mit der Kamera festge­halten,“ berichtet vom Falken­berg. Der hat zudem viel im In­ternet recherchiert und beim Wupperverband. Peter vom Falkenberg ist Mitstreiter der Musiker- und Künstlerkolonie Lennep. Von da her kennt er Erika Bemme, die Porzellan­malerin. Der hat er anlässlich eines gemeinsamen Ausstel­lungsstands von dem Projekt erzählt. 

Bremme wandte ein: Wes­halb nimmst Du komische Co­mic-Figuren? Lass uns das doch natürlich darstellen. Für die (in Meißen) gelernte Porzellan-Malerin, die in ihrem Porzellan-Atelier in Lennep auch Kurse gibt, hat über ihre Recherchen hinaus (,,Was unterscheidet die Regenbogen- ­von der Bachforelle?“) be­stimmt 70 Stunden damit ver­bracht, Tiere und den Bach zu verschiedenen Jahreszeiten oder Brücken mit Aquarellfar­ben darzustellen - bei den di­versen Brücken über den Esch­bach gerne auf der Basis der Fotografien von Jonas. 

,,Das war eine Herausforde­rung, mal etwas Anderes und hat besonders Spaß gemacht,“ blickt Bremme zurück. Vom Falkenberg fasziniert, dass die „Bilder super genau zum Text passen“. Da fällt dann auch nicht auf, dass der Edelkrebs eigentlich seinen „Mund“ wo­anders hat als in der betreffen­den Zeichnung. Hätte sie den korrekt gemalt, sähe man nicht, dass der Krebs grinst.